Die Künstler:innen Anke Gruss, Ulrike Stuhrmann, Brigitte Menke, die Kunstschule Ikarus, Gudrun Jakubeit, Ursula Blancke Dau, Ole Ohlendorff, Karin Greife, Carolin George und Berit Neß laden ein zu einem Diskurs über neue Wege, andere Richtungen, unbekannte Neuausrichtungen und radikale Kehrtwendungen.
Eine Mindmap bezeichnet eine grafische Zeichnung, von deren Hauptthema im Mittelpunkt zugehörige Teilbereiche abgehen. Diese Form der Grafik lässt sich auf viele Lebensbereiche anwenden: Das Ich in der Welt, der Kreislauf der Nahrungskette, mein privater Wohnbereich, mein Familien- oder Freundeskreis. Diese Strukturen geben uns Halt und Sicherheit, wir bewegen uns in diesen selbst erstellten Grenzen und Konstrukten. Doch was passiert, schmeißen wir sie über den Haufen? Was zerbricht dabei, oder was wird auch neu geschaffen? Ein anderer Blick, ein Gegen-den-Strich, ein Ausloten der Möglichkeiten führt die eigene Mindmap in andere, neue Konstellationen. Die Künstler:innen vollziehen in ihren Arbeiten ihren ganz eigenen gedanklichen Richtungswechsel, sei es innerkörperlich, seelisch oder praktisch-transformativ.
Anke Gruss beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der wissenschaftlichen Annahme des Nullpunktfelds: einer Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Quantentheorie und Spiritualität. Bei der Umsetzung nutzt sie unter anderem Stoffe, auf die sie ihre Motive druckt.
Ulrike Stuhrmann erzählt von „MusterMenschen“: Musterknaben, Mustermännern und Erika. Was macht diese Menschen aus? Musterhaftes Verhalten oder Verhaltensmuster? Leben sie nach einem Muster, entsprechen sie dem Muster, brechen sie aus dem Muster aus?
Brigitte Menke thematisiert mit ihrer biografischen Mindmap „Die Berge rufen“ die Sehnsucht nach den Bergen, den Alpen: Ein sechsjähriges Mädchen reiste mit den Großeltern aus Norddeutschland 1961 ins Berchtesgadener Land. Nach 60 Jahren begab sich Menke dort auf Spurensuche und nahm sprichwörtlich alles unter die Lupe.
Ole Ohlendorff präsentiert Werke aus vergangenen Jahrzehnten: Darin spiegeln sich persönliche Träume und Sehnsüchte wider, teils düster und apokalyptisch, aber auch enthusiastisch und voller Lebensfreude. Vergangenheit im Spiegelbild des aktuellen Zeitgeschehens.
Gudrun Jakubeit hat mit den Modedesignerinnen Valda und Carolina Silva Oliveira just ein internationales Crossover zwischen Lissabon, Lüneburg und Brasilien gegründet: das Modelabel „KunstModa“. In der Ausstellung geht es um Fragen des „Selbstwertgefühls“ und „Female Empowerment“, darauf will die neue Mode anziehende Antworten geben.
Ursula Blancke Dau steuert eine Live-Improvisation-Performance mit dem Musiker Gerhard Wolfstieg bei: Wenn die Musik verklingt, bleiben Bilder, die die Töne in sich tragen. An den Wänden sind Bilder zu sehen, die bei vorangegangenen Performances entstanden sind.
Karin Greife thematisiert mit acht Gemälden farbenfroh private und berufliche Wege, Ziele, Gedanken und Zukunftsvisionen. Da sie 20 Jahre in der Musikbranche tätig war, tragen einige ihrer Werke Titel von Songs – so kreuzen sich diese Wege wieder. Es geht um Transhumanismus, Freiheit und Zwänge, Entscheidungen und Dinge, die man nicht beeinflussen kann.
Berit Neß zeigt drei Collagen, die vermitteln wollen, dass der Mensch den Wunsch nach intakter Natur in sich trägt, dass der Mensch sich der Natur unterordnen sollte und nicht umgekehrt, dass er innehalten sollte, um in der Ruhe erkennen zu können, was man wirklich braucht, und was nicht. Gemeinsam mit Carolin George stellt sie außerdem Lüneburger Projekte vor, die mit ihren Ideen bereits selbst gegen den Strich agieren.
In dem Workshop KUNST MAL ANDERS der Kunstschule Ikarus e. V. schauen die Teilnehmenden gemeinsam mit den Dozentinnen Aline Amtenbrink und Jasmin Geistlinger die Ausstellung an, sprechen über ausgewählte Werke und werden dann selbst künstlerisch tätig. Die entstandenen Werke werden bis zum Ende der Ausstellung präsentiert. Im Rahmen der Finnissage zeigt die Kunstschule außerdem einen Blick hinter die Kulissen: Wie haben die Teilnehmenden das Thema der Ausstellung umgesetzt? Der Workshop richtet sich an geflüchtete Kinder und Jugendliche und wird vom Verein KulturBäckerei e. V. gefördert.
Vernissage: Samstag, 23. Juli 2022 um 18:30 Uhr mit Livemusik und einer Performance
Finissage: Sonntag, 28. August 2022 um 15:00 Uhr mit Präsentation der Werke aus dem Workshop der Kunstschule Ikarus e. V.
DER EINTRITT IST FREI.
Ein Projekt der
in der KulturBäckerei
Dorette-von-Stern-Str. 2
21337 Lüneburg
Mo. bis Fr.: 10–18 Uhr
Sa., So. & feiertags: 11–17 Uhr
Der Eintritt in alle Ausstellungen ist frei.
www.kulturbaeckerei-lueneburg.de
Tel: +49 (0) 4131 864 32 48
Email: kontakt(at)kunsthalle-lueneburg.de