Licht, Farbe und Bewegung – immer sind es diese drei Elemente, die Heinz Macks Werken ihre enorme ästhetische Ausdruckskraft verleihen. Dabei entstammen diese keinesfalls dem Zufall: Nach dem Zweiten Weltkrieg gründet Heinz Mack gemeinsam mit Otto Piene die ZERO-Bewegung, der sich Günther Uecker und etwa 40 weitere Künstler anschließen und die sich als Neuanfang in der Kunst versteht: Neuartige Gestaltungsprinzipien und ästhetische Ideen, in denen Licht und Bewegung dominieren, manifestieren sich und überwinden das tradierte Kunstverständnis. Für Heinz Mack gilt diese Zeit, in der sich ZERO zu einer der wichtigsten internationalen Avantgardebewegungen entwickelt, als künstlerisch wegweisend und ist geprägt durch das permanente Experimentieren mit Material, Licht und Bewegung.
Besonders in seinen Druckgrafiken lässt sich seine Philosophie, nach derer nichts im Dasein statisch und das einzig Feststehende die Bewegung ist, beobachten: Phänomene der Natur wie Wellen- und Lichtbrechung überträgt Heinz Mack ebenso künstlerisch auf Papier wie die Rhythmik lyrischer Textkunst.
Dem druckgrafischen Werk Heinz Macks widmet sich die Kunsthalle Lüneburg nun in einer umfangreichen Ausstellung: Linolschnitte und Metallarbeiten sind dabei ebenso Gegenstand wie Keramikskulpturen und großformatige Siebdrucke. Im Zentrum steht dabei neben Schlüsselwerken wie dem „Spektralen Farbklang“ auch das legendäre Sahara-Projekt: Ab 1962/63 installiert der Künstler in den Wüsten Afrikas mehrfach seinen „Jardin artificiel“, bestehend aus Sandreliefs, Kuben, Spiegeln, Flügelreliefs, Segeln, Fahnen und monumentalen Lichtstelen. Von 1972 bis 1975 setzt er diese Erfahrung in 13 Siebdrucken künstlerisch um, indem er unter anderem mit eingesiebtem Saharasand experimentiert. Einen anderen Schwerpunkt der Schau bildet die Arbeit rund um den mittelalterlichen spanischen Sprachschöpfer und Denker Juan de la Cruz, dessen Dichtungen Heinz Mack in kraftvolle, von Licht, Raum und Rhythmik bestimmte Bilder und handschriftliche Texte von kalligrafischer Schönheit überträgt.
Es ist die Verbindung von Kunst, Poesie und Natur im Zusammenspiel mit physikalischen Phänomenen, die sich durch Heinz Macks Werk zieht. Daraus entsteht eine unverkennbare Bildsprache des Künstlers, die eine besondere ästhetische Kraft entfaltet.
Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Galerie Breckner entstanden.
Ein Projekt der
in der KulturBäckerei
Dorette-von-Stern-Str. 2
21337 Lüneburg
Mo. bis Fr.: 10–18 Uhr
Sa., So. & feiertags: 11–17 Uhr
Der Eintritt in alle Ausstellungen ist frei.
www.kulturbaeckerei-lueneburg.de
04131 864 32 48
kontakt(at)kunsthalle-lueneburg.de